Viertärmstes Land bald drittgrößter Gasförderer?

2011 wurden in Mosambik sehr große Gasvorkommen entdeckt, die dieses Land endlich von der Entwicklungshilfe befreien könnten. Es handelt sich um das viertärmste Land der Erde, in dem jeder zweite Bürger nicht lesen kann und unter der Armutsgrenze lebt.

Das Land setzt seinen Haushalt zu 40% aus Entwicklungshilfe zusammen. Allein Deutschland hat für das gesamte Land seit 1980 rund eine Milliarde Euro investiert. Dennoch sieht es derzeit noch trist aus. Die HIV Quote in der Bevölkerung ist sehr hoch. Die Menschen leben von dem Nichts und die medizinische Versorgung ist unzureichend. Das Land ist wirklich bettelarm und könnte in wenigen Jahrzehnten zu den ganz reichen afrikanischen Ländern gehören.

Investoren springen an

China investiert praktisch in jedem afrikanischen Land, um sich die Ressourcen des schwarzen Kontinents zu sichern. Aber auch andere Länder investieren immer stärker in Afrika. Es handelt sich natürlich nicht allein um die Länder sondern auch um die Wirtschaftskonzerne.

Es sollte klar sein, dass man gerade in Afrika die Politik mit Geld kaufen kann, um somit seine Rechte durchzusetzen. Die Politiker in Mosambik möchten allerdings Lösungen finden, die dem ganzen Volk und nicht lediglich ein paar geschmierten Handlangen helfen. Sie wünschen sich, dass massiv in die Bildung investiert wird. Hier springt Deutschland aus Eigeninteresse an und möchte eine Entwicklungshilfe betreiben, die bereits in naher Zukunft den deutschen Unternehmen zugute kommt. Es geht jedoch nicht allein um Entwicklungshilfe, es geht bereits jetzt um großes Geld. Im Jahr 2015 soll ein Milliarden-Dollar-Projekt mit der Absicht, Kohleabbaureste zu verflüssigen, starten.

Es soll Kerosin für Flugzeuge entstehen. Beteiligt ist unter anderem die deutsche Lufthansa, Geotech und Lurgi. Auch weitere deutsche Unternehmen möchten ihre Fühler ausstrecken und somit beschließt die deutsche Handelskammer, dass ein Büro in der Stadt Maputo auf gemacht wird.

Was wird die Zukunft bringen?

Einige sehr arme afrikanische Staaten könnten bedeutend reicher sein, wenn sich nicht die Wirtschaftskonzerne gegen sie durch gesetzt hätten. Die OPEC Staaten sind genau diesem Dilemma entflohen, da sie sich zusammen getan haben, um gemeinsame Preispolitik zu betreiben. Heute ist dieser Bund so mächtig, dass ihm keiner mehr wiederspricht. In Afrika ist es jedoch schwieriger, da es um viele unterschiedliche Rohstoffe geht und nicht um den wichtigsten Rohstoff. Die Politiker in Mosambik müssen sich erst einmal geschickt anstellen, um aus einem der ärmsten eines der reichsten Länder zu machen. Wenn sie sich für ein paar Bestechungsgelder übervorteilen lassen, dann wird ihr Land auch weiterhin arm bleiben. Wenn die Wirtschaftskonzerne die Möglichkeit sehen, Mosambik aus den Gewinnen auszuklammern, dann werden sie dieses rücksichtslos machen. Es liegt vielleicht auch ein wenig an den Politikern anderer Länder wie Deutschland, dass das nicht passiert.